Industrie 4.0 & IoT (Internet of Things)

Albert Manzinger

 

Industrie 4.0 oder IoT waren Hauptthemen letzte Woche auf der Computex in Taiwan. Nachdem diese Themen die Medien schon länger dominieren, wollte ich mal kritisch hinterfragen wie substantiell diese Themen tatsächlich sind und wie die Entwicklung im „Silikon Valley“ Asiens fortgeschritten istI

 
Wenn man sich die Rahmenbedingungen in Taiwan und Südkorea ansieht, dann wir rasch klar, dass beide Länder schnell erkannt haben, dass sie keine Billiglohn Produzenten für die Zukunft mehr sein können. Vielfach haben sie deshalb ihre Produktion schon ins preiswertere Ausland ausgelagert. Auf der anderen Seite haben sie Science Parks gegründet, die Forschung, Industrie und Staat in Clustern sehr geschickt miteinander verbindet.
 
Ich hatte die Gelegenheit diese Science Parks und führende Firmen wie u.a. htc, Advantech, Benq, LG, Samsung, Asus usw. zu besuchen und mir einen aktuellen Eindruck zu verschaffen. 
 
Dabei sind mir viele Produkte aufgefallen, die ganz nett sind, deren echter Mehrwert sich mir aber nicht erschließt. Darunter fielen Kühlschränke mit eingebauten Kameras, die den Inhalt auf einen Display sowohl nach außen als auch auf das Handy übertrugen. Das ist sicher nützlich, wenn man sich keinen Einkaufszettel geschrieben hat und im Supermarkt nicht mehr weiß, ob die Butter nicht schon abgelaufen ist. Nett, aber zwingend? Ich glaube nur bedingt.
 
Die neue Virtuell Reality Brille VIVE von htc ist dagegen sensationell. Durch Brille, Kopfhörer und zwei Joysticks wird man komplett in eine virtuelle Welt versetzt, so realitätsnah wie noch nie zuvor. Wollen sie einen Wal direkt auf sich zu schwimmen sehen, am Abgrund vor dem Grand Canyon stehen oder mit dem Hubschrauber über Hawaii fliegen, alles kein Problem, ein Knopfdruck genügt. Spielerei? Ja, aber im nächsten Schritt ist Augmented Reality angesagt. Dann lassen sie sich die Bedienungsanleitung vom Fernseher durch die Brille anzeigen und durch Einblendung des TV’s auch gleich anzeigen wo sie hindrücken müssen. So werden komplizierte Gadgets kinderleicht zu bedienen. Das läßt sich natürlich auf alle Services und Dienstleistungen übertragen, z.B. können sie so dem Techniker von Atomkraftanlagen zeigen wie ein Problem im Reaktor zu beheben ist. Augmented Reality wird die nächste Revolution in der Dienstleistung, ganz sicher!
 
Oder Zenbo, der kleine Hausroboter von Asus. Wird im ersten Schritt vor allem ältere Menschen unterstützen, die nicht mehr so beweglich sind und mit der Technik nicht mehr mitkommen. Er wird dafür sorgen, dass sie mit der Welt connected bleiben. Ähnlich wie Apple lädt man Softwarentwickler dazu ein weitere Software für ihn zu schreiben und in Form von Apps zu verbreiten. So wird sich sein Einsatzgebiet schnell erweitern.
 
Das sind aber nur zwei Beispiele von 100ten die ich gesehen habe, die unser Leben nachhaltig verändern werden. 
 
Nach dem Besuch der Computex, mehreren dutzend Firmen, Science Parks und Universitäten steht aber eins fest: man ist uns bei der Umsetzung in Richtung Digitalisierung in der Region um mindestens 10 Jahre voraus. 
 
Dort spricht man - wie bei uns - davon, dass man künftig als Billiglohnland nicht mehr existieren kann und deshalb Innovation vorantreiben muss und man setzt das auch nachhaltig um, nicht ganz so wie bei uns.
 
 

Kommentare

Das sind genau die Überlegungen, die zwingend sind. Vieles ist bei der rasanten Digitalisierung von Unternehemnen, Märkten und Produkten überflüssig und "Nippes". Und das sediert leider einige der mittelständischen Unternehmer, verstellt ihren Blick auf strukturelle Innovationen und hält sie ab, die Revision ihrer Geschäftsmodelle als notwendig zu begreifen. Viele denken noch in den Traditionen ihrer Organigramme und nicht in Szenarien einer digital mächtig beeinflussten Zukunft. Wer sie verschläft, hat ein Problem.
Walter Braun

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