Probleme durch schlechte Kommunikation

System Management

Von Albert Manzinger

In meiner täglichen Praxis häufen sich in letzter Zeit die Beispiele wodurch erhebliche innerbetriebliche Probleme durch mangelhafte Kommunikation verursacht werden.

Das erstaunt mich insofern, als doch die technischen Möglichkeiten und das Wissen über die Wichtigkeit guter Kommunikation steigen. Technisch stehen immer mehr Hilfsmittel, wie Smartphone, E-Mail, Chat, Twitter, Facebook & Co., Ticketsysteme, Voice Over IP Telefonie wie z.B. Skype, um nur einige zu nennen, zur Verfügung. Durch die immer häufigere Notwendigkeit auch interkulturell zu kommunizieren steigen auch die Angebote an Schulungen bezüglich länder- und kulturübergreifender Verhandlungstechniken. Offensichtlich nimmt aber das Kommunikationsvolumen so deutlich zu, dass darunter die Qualität leidet, trotz des Wissens und der Hilfsmittel. Die von mir beobachteten Probleme sind aber alles andere als Kleinigkeiten. Da werden teure Prozesse geführt und verloren. Da werden Patienten nicht in der richtigen Reihenfolge und zum Teil falsch behandelt und das alles nur wegen unzureichender Kommunikation. Es handelt sich durch die Bank um hausgemachte Probleme, die beseitigbar wären. Statt sich der Situation zu stellen, wird einfach weitergemacht und gehofft, dass es wieder besser wird. Das wird es aber nicht. Das Kommunikationsvolumen wird weiter steigen, die technischen Hilfsmittel werden weiter zunehmen und erschwerend kommt noch hinzu, dass sich das Nutzungsverhalten weiter und immer schneller ändern wird.

Wäre es da nicht an der Zeit geeignete Maßnahmen zu treffen? Ich meine ja, denn diese Probleme sind vorhersehbar und beherrschbar. Man muss sich nur ernsthaft und professionell damit beschäftigen.  Auch bei diesem Beispiel ist das Management gefragt und zum Teil überfordert, weil nicht jeder einen Überblick über die vorhandenen und kommenden Kommunikationsmittel und deren Auswirkungen haben kann.

Es erscheint deshalb sinnvoll sich von Experten zu dem Thema beraten zu lassen und fahrlässig, dass nicht zu tun.

Kommentare

Mich wundert es nicht, dass die Kommunikationsfähigkeit abnimmt. Die technischen Möglichkeiten sind eben nur Möglichkeiten und bestenfalls Hilfsmittel, aber auch nicht mehr. Zur Kommunikation gehören eben immer noch die Menschen und deren Fähigkeit mit einander ich Verbindung zu treten. Wenn heute das Simsen, möglichst noch in Abkürzungen, keinesfalls in ganzen Sätzen, dem direkten, meist noch billigeren telefonieren vorgezogen werden, bedeutet es, dass man den unmittelbaren Austausch nicht möchte oder nicht fähig ist ihn durch zu führen. Kinder, die kein gemeinsames Essen in der Familie kennen, oder wo das gemeinsame Essen nur noch vor dem Fernseher stattfindet, junge Eltern, die ihre Kinder in den Kinderwagen spazieren fahren und dabei die Stecker in den Ohren haben, beschäftigen sich vielleicht mit veilen Dingen, aber nicht mit ihren Kindern, Kommunikation findet nicht statt, Spielen findet nur noch am Computer statt, einsam und ohne Kommunikation. KindergärtnerInnen und LehrerInnnen klgen schon lage über sprachschwache Kinder egal welcher Herkunft. Wie bei vielen Dingen nützt es nichts über die Wichtigkeit von Kommunikation zu erzählen, Kommunikation findet nur dann statt, wenn wir aktiv kommunizieren, dass heißt tätig werden. Und uns die Zeit nehmen gut zu kommunizieren und uns nicht mit den vielen unwichtigen "Informationen" zu müllen zu lassen.

Auch in einem Unternehmen kann man mit einfachen Maßnahmen viel erreichen. Mails sollten nicht mehr als direkt Beteiligten im Verteiler haben und bitte nur einen Verantwortlichen, Mail von Bürotür zu Bürotür grunsätzlich verbieten, Besprechungen vernünftig vorbereiten (z.B. mit Tagesordnung). Es ist das Management, dass hier den richtigen Umgang vorleben muss, z.B. wenn ich im Gespräch oder einer Besprechung bin in Handy, Email... tabu!

Mangelnde Kommunikation in einem Unternehmen hat nichts mit dem Existieren von technischen Möglichekeiten zu tun, es kann die vorhandenen Probleme verschlimmern!

Sehr geehrter Herr Dr. Irle, ich denke wir sind hier einer Meinung. Nachdem aber immer mehr technische Hilfsmittel auf den Markt kommen, werden die auch genutzt. Meist nutzt die jeder dann aber wie es für ihn angnehm ist. So entsteht immer mehr Wildwuchs im Kommunikationsdschungel. Deshalb ist das Management gefragt, hier zu überlegen inwieweit das Sinn macht und gegebenenfalls auch Hilfestellung zu geben.

In immer mehr Unternehmen ist auch das Thema "bring your own device (byod)" ein Thema. Dort bringen die Mitarbeiter ihre eigenen Mobiltelefone, Laptops u.s.w. mit und nutzen die für den Geschäftszweck. Damit geht dann auch einher, dass diese Mitarbeiter meinen, ihre Geräte so nutzen zu können wie sie wollen. Dabei sollte es auch hier nur um die freie Nutzung der technischen Hilfsmittel gehen und der Kommunikationsprozess sich natürlich an den Bedürfnissen des Unternehmens orientieren, trotz byod.

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