Wie bestimmt man am besten den künftigen IT Bedarf?

Albert Manzinger

Von Albert Manzinger

Der Beitrag eines Kommentatoren suggerierte kürzlich Zweifel, dass die IT-Abteilung tatsächlich der Nachfrage aus dem Business ausreichend nachkommt. Deshalb gehe ich heute nochmal etwas detaillierter auf diese Problematik ein und zeige einen Weg auf wie man sie am besten lösen kann.

Der stetig zunehmende globale Wettbewerbsdruck macht es für Unternehmen unabdingbar, sich auf die ändernden Marktgegebenheiten immer schneller und flexibler einzustellen, um auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein. Das gelingt meist nur mit Hilfe aktueller und ständig aktualisierter Kommunikations- und IT-Unterstützung. Gleichzeitig treibt diese Notwendigkeit auch die Entwicklung innerhalb dieses Bereichs immer rasanter voran. Damit nehmen der Kostendruck, die Notwendigkeit zu Innovationen und auch die Geschwindigkeit, in der Lösungen erwartet werden, zu. Um dieser Tendenz erfolgreich zu begegnen, muss schnell und flexibel auf die Business-Anforderungen eingegangen und reagiert werden können.

Aber was genau sind die „Business-Anforderungen“ und wer formuliert sie? Bei einem Zweimann- Unternehmen, das aus Geschäftsführer und Buchhalter besteht, ist die Antwort vermutlich naheliegend. Aber schon bei KMU’s mit mehreren Mitarbeitern wird es schwieriger. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Bereiche Marketing & Vertrieb nahe am Kunden sind. Aber verfügen die Mitarbeiter aus den Bereichen auch über das aktuellste Know How aus der IT?
Vermutlich nicht. Das soll aber kein Vorwurf sein. In vielen Bereichen ändert sich täglich so viel, dass man schlecht dort auf dem Laufende sein kann und dann noch in anderen Bereichen (die noch dazu nicht zu den eigentlichen Kernkompetenzen gehören). Dazu kommt, dass jeder meist auch parteiisch ist. Der Vertriebler würde „seine“ Anforderungen gerne vor denen des Marketers umsetzen lassen oder umgekehrt. Ein betriebliches Demand Management sollte aber neutral stattfinden und die betrieblichen Notwendigkeiten priorisieren und nicht individuelle Präferenzen.

Ich habe mir deshalb in Form einer wissenschaftlichen Arbeit angesehen, wie in innovativen, größeren Organisationsformen mit dieser Fragestellung umgegangen wird. Anschließend habe ich überprüft, inwieweit man die Learnings auch auf kleinere Unternehmen herunterbrechen kann und wie man die am besten umsetzt.

Kurz zusammengefasst lautet die Lösung: am besten wird man den Anforderungen in einem Business orientierten Demand Management und einem flexiblen Retained Management im Rahmen einer Demand-Supply-Organisation (DSO) gerecht. Die DSO bietet die Möglichkeit einer maßgeschneiderten Organisationsform, die sich bei Bedarf auch kurzfristig den neuen Anforderungen anzupassen vermag. Eine sorgfältige Planung, die Auswahl der richtigen Mitarbeiter und ein begleiteter Chance Prozess sind bei der Umsetzung für den Erfolg ausschlaggebend.

Vielleicht findet sich noch etwas Platz in den nächsten Rasche Nachrichten um etwas weiter auf das Thema einzugehen, ansonsten freue ich mich auch über Kommentare hier im Blog, mit denen wir das Thema gerne weiter vertiefen können.

Kommentare

Neugierig war ich schon auf Ihren Blog, denn auch bei uns wird IT zum notwendigen Bestandteil unseres Betriebs und wir IT-Laien wissen gar nicht,,was die alles kann und wie wir sie optimal nutzen können. Noch weniger, kann ich allerdings mit der vorgeschlagenen Lösung anfangen. Was ist denn ein Demand- oder Retained Management? Auch eine Demand-Supply-Organisation sagt mir nichts. Ein Kollege könnte mir auch nicht weiterhelfen und tat es als Beraterkauderwelsch ab. Es interessiert mich auch nicht, ob das wissenschaftliche Fachausdrücke sind, sondern nur, dass ich es verstehe. Vielleicht hilft Ihnen meine Rückmeldung für mehr Verständnis für Laien.

Hallo Herr Spettler,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Nein, das ist nicht nur Beraterkauderwelsch, sondern bei der DSO (Demand-Supply-Organisation) handelt es sich um eine Organisationsform für die IT-Abteilung, bei der man den großen Themenkomplex der IT im wesentlichen in zwei Teile zerlegt, IT-Bedarf (Demand) und IT-Unterstützung (Supply). Dabei kümmert sich die Supply-Seite vereinfacht gesagt darum, dass die Maschinen und Programme sauber laufen. Die Demand Seite hat die Aufgabe z.B. der Unternehmensleitung beim Herausfinden und Steuern des künftigen Bedarfs zu unterstützen.

Das Ziel dieser Organisationsform (DSO) ist die weitere Steigerung der Effizienz des Unternehmens und ein möglichst effektiver Einsatz der IT-Ressourcen durch IT-Portfolio-Management und die fortlaufende Qualifizierung der IT-Manager.

Dazu sollte die DSO genau an die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens angepaßt werden und möglichst skalierbar sein. Sie läßt sich also bei großen Unternehmen mit mehreren Tausend IT-Mitarbeitern genauso darstellen wie bei KMU’s und jeweils an die Veränderungen anpassen. Um ein Orgchart oder konkreteres Beispiel zu skizzieren müsste man sich also zunächst das Unternehmen ansehen.

Die kleinste Einheit wäre dann die Retained Organisation oder das Retained Management. Darunter versteht man die „zurückbehaltene“ Stelle im Unternehmen, die alle externen Dienstleister überwacht und steuert. Hier ist in der Regel davon auszugehen, dass alle sonstigen IT-Dienstleistungen komplett outgesourced sind.

Die Grundlage für eine DSO ist natürlich, dass Sie über die Mitarbeiter verfügen, die die dafür benötigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie sie suchen und finden oder das Ganze extern organisieren lassen. Aber Achtung, der Bedarf an diesen Mitarbeitern wächst exponentiell und sie sind rar. Es gilt also rechtzeitig zu handeln.
 

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