Wissen statt Ballast

System Management

Von Albert Manzinger

Bekanntermaßen transformiert die Industriegesellschaft gerade in die Wissensgesellschaft. Unübersehbar stehen uns täglich mehr Informationen zur Verfügung.
Die Informationsquellen nehmen mindestens in der Quantität zu und manchmal auch in der Qualität, ganz sicher aber steigt die Geschwindigkeit in der sich neue Informationsquellen erschließen.

Informationen werden aber erst durch die Verarbeitung und Interpretation zu Wissen und nur mit dem Wissen fangen wir etwas an. Informationen alleine bringen uns lediglich Verunsicherung, weil wir sie noch nicht nutzbar ausgewertet haben und durch die Fülle werden sie zum Ballast und führen schnell zur Überforderung.

Um der Verarbeitung in der Geschwindigkeit und Menge an Informationen gerecht zu werden, braucht es meist entsprechende Systeme. Die Interpretation kann - oder in vielen Fällen sollte - dann wieder von uns Menschen gemacht werden. Uns obliegt es dann aus dem gewonnenen Wissen etwas zu machen.

Ich erlebe es zunehmend häufiger, dass der erste Schritt im Unternehmen noch nicht richtig gelöst ist. Das liegt oft daran, das man vorhandene Prozesse im Laufe der Zeit (nur) immer weiter fortgeschrieben hat. Um es an einem plastischen Beispiel festzumachen: Die vorhandene Kalkulationstabelle wurde um die neuen Kunden und Produkte erweitert, anstatt über eine CRM (Customer Relationship Management) Lösung nachzudenken. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, mein Ziel ist es jetzt nicht CRM Lösungen zu propagieren, es geht um das Prinzip. Wir sollten uns nicht nur überlegen, was benötige ich jetzt, sondern was werde ich morgen benötigen und zwar unter dem Gesichtspunkt der exponentiell zunehmenden Informationsflut.

Da ist für den einen vielleicht tatsächlich ein CRM eine gute Lösung und für den anderen reicht weiter die Kalkulationstabelle, sie sollte aber vielleicht nicht nur erweitert, sondern komplett neu aufgebaut werden.

Ganz einfach? Vielleicht. Aber in vielen Fällen erleichtert ein Blick eines aussenstehenden die Entscheidungsfindung, weil man selbst schon betriebsblind geworden ist.
 

Kommentare

Schon 1982 kritisierte der Zukunftforscher John Naisbitt "Wir ertrinken in Informationen, aber hungern nach Wissen." Seither ist es nicht anders geworden. Im Gegenteil: Infoverkill per Klick. Einerseits werden die Bedürfnisse nach Sammeln, Speichern und bei (welchem Bedarf auch immer) Abrufen zufriedengestellt. Andererseits wird aber auch eine erlernte Hilflosigkeit produziert. Denn wie sortiere ich die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Infoquellen, nach welchen Kriterien bewerte ich sie, warum überhaupt möchte ich die Infos, was sagen sie letzendlich aus und wie verfahre ich nun weiter damit? Wenn wir uns diesen Fragen nicht vorher stellen, wird uns die Infoflut tatsächlich ertrinken lassen. Also: nicht der verführerischen Leichtigkeit des Sammelns unterliegen, sondern den Finger still halten und denken "warum".

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